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Kirchen

Reformierte Kirchgemeinde Tschlin / Ramosch

www.valsot-ref.ch

Präsidium:
Duri Janett
Giassa Sura 79
7559 Tschlin
079 369 00 25

duri.janett@bluewin.ch

Pfarramt:
Pfarrer Christoph Reutlinger
Chasa da pravenda
7559 Tschlin
081 866 32 63

christoph.reutlinger@gr-ref.ch

Kirche San Plasch, Tschlin

Die Baustubstanz der Mauern des Kirchenschiffs der Kirche San Plasch in Tschlin stammt aus dem Mittelalter. Das heutige spätgotische Gebäude wurde kurz vor der Reformation 1515 errichtet. Der Kirchturm mit dreigeschossiger Glockenstube schliesst im Osten an die Fassade an, zeigt romanischen Stil und trägt ein Zeltdach. Schiff und Chor werden von einem durch Rankenmalerei verzierten Sterngewölbe getragen. An den Wänden finden sich Gemälde aus der Gründungszeit, die die Verfolgung und Gefangennahme des heiligen Blasius (romanisch Plasch) zeigen, unter dessen Patroziunium die Kirche ursprünglich auch stand. Die durch hochwertige Schnitzereien verschönerte Kanzel aus der Barockzeit datiert auf das Jahr 1709. Im Chor findet sich ein Bibelschrank aus der Zeit des Rokoko ca. 1760. San Plasch wurde 1959/1960 und letztmals 2008-2011 einer Restaurierung unterzogen.

Kirche Sonch Flurin, Ramosch

Die Baselgia Sonch Flurin (Florinuskirche) in Ramosch ist nach der Churer Martinskirche die zweitgrösste reformierte Kirche im Kanton Graubünden. Sie hat ein Fassungvermögen von fast 450 Personen und gründet in ihrer jetzigen Gestalt auf einem 1522 fertiggestellten Neubau. Früher diente der Sakralbau als Wallfahrskirche, zu der die Menschen wegen der Legende von einem Pfarrer namens Florinus pilgerten, der im siebten Jahrhundert Pfarrer in Ramosch gewesen war und Wunder wirkte. Die Florinuskirche ist ein spätgotischer Kichenbau. Bemerkenwert ist der Wandtabernakel an der linken Seite des Chorraums. Im Jahre 1499 im Schwabenkrieg wurde die Kirche von den Österreichern geplündert und teilweise zerstört. Die Kirche wurde mehrmals einer Renovation unterzogen: in den Jahren 1522 mit dem Neubau, 1750, 1805 und 1907. 1926 wurde der unansehnliche und nur behelfsmässige Turmhelm, der nach dem grossen Ramoscher Dorfbrand vom 16. Juli 1880 zusammen mit den Glocken den zerstörten Turm ersetzt hatte, entfernt und der heutige aufgesetzt. Die Kirche Sonch Flurin steht unter kantonalem Denkmalschutz. Sie ist durchgehend für die Öffentlichkeit zugänglich.

Reformierte Kirche Strada

Die reformierte Kirche in Strada steht unter Denkmalschutz des Kantons Graubünden. Die Kirche wurde Ende der Bündner Wirren in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gebaut, als die Siedlung Chaflur von habsburgischen Truppen unter dem Oberbefehlshaber Alois Baldiron völlig zerstört war und nicht mehr in ursprünglicher Grösse aufgebaut wurde. Stattdessen wurde Strada als neugegründeter Weiler direkt an den Inn gebaut. Die Kirche ist ein einheitlicher Barockbau. Der Turm trägt über Wimpergen eine Rundkuppel mit Aufsatz, während das Kirchenschiff von einem Walmdach bedeckt ist. Das Kircheninnere wird dominiert von einer erhöhten, ornamentreichen und polygonalen Kanzel ohne Schalldeckel. Im Chor befinden sich zentral ein Tauftisch, auf dem nach reformierten Bündner Brauch auch das Abenmahl gefeiert wird, und dahinter steht die Orgel.

Reformierte Kirche Vnà

Auch diese Kirche steht unter Denkmalschutz des Kantons Graubünden. Die Enstehungszeit des heutigen Kirchgebäudes liegt quellenkundlich im Dunkeln. Nach den Bündner Wirren Mitte des 17. Jahrhunderts und im gesamten 18. Jahrhundert bestanden zum benachbarten Ramosch grosse Spannungen, da die Bündner Synode Vnà einen eigenen Pfarrer bewilligt hatte, das deutlich grössere Ramosch diese Vereinbarung aber mit verschiedenen Auflagen erschwerte. Nachteilig für Vnà wirkte sich u.a. aus, dass das Dorf über keinen eigenen Friedhof verfügt und somit jede Beerdigung eine Amtshandlung war, in die Ramosch involviert war. Der Kirchturm mit einstöckiger Glockenstube und zweigegliederter Öffnung derselben in jede Himmelrichtung trägt ein recht flaches Zeltdach über Wimpergen. Der Grundriss des mit einem Walmdach gedeckten Kirchenschiffs ist auffallend asymmetrisch. Die schalldeckellose Kanzel beschliesst den durch einen Rundbogen vom Kirchenraum separierten und von einem filigranen Netzgewölbe überzogenen Chor, in dessen Mitte sich der Tauftisch befindet. Ein kleines Rundfenster im Chor zeigt die aufgeschlagene Bibel und betont so das reformatorische Prinzip "Sola scriptura". 1963 wurde im Ramen einer Restauration Wandgemälde freigelegt und konserviert.

Reformierte Kirche Martina

Die reformierte Kirche Martina steht ebenfalls unter Denkmalschutz des Kantons Graubünden. Die Kirche wurde erst 1707 errichtet, nachdem die Bündner Wirren abgeklungen waren und die konfessionelle Lage sich so stabiliert hatte, dass die reformierte Konfession im Unterengadin nach den Verwüstungen der Dörfer im Grenzgebiet zur gegenreformatorisch aktiven Habsburgermonarchie und nach den Jahren des Verbots und der Ausweisung aller Pfarrer wieder eine Zukunft hatte. Der Kirchturm ist ein Campanile mit Zwiebelhelm, das Kirchenschiff wird durch ein Satteldach bedeckt. Das barockisierende Kircheninnere zeigt eine Komposition von schalldeckelloser Kanzel links vom Chor und Orgel rechts, die beide auf den zentralen Tauftisch verweisen. Auf dem Rundbogen zwischen Chor und Schiff findet sich die erste Bitte des Vater Unser-Gebets "Fat sonch vegna teis nom" (geheiligt werde dein Name in Vallader).

Katholische Kirche Martina

Obwohl die Gemeinde protestantisch war, wurde durch die Zuwanderung von Katholiken aus dem Tirol, Südtirol oder der Surselva der Wunsch nach einer katholischen Kirche laut. Pater Superi konnte dann 1902 den Bau der katholischen Kirche realisieren. Heutzutage wird die Kirche nur noch wenig benützt. Die Katholiken der Gemeinde Valsot werden vor allem von der Katholischen Kirchgemeinde Samnaun betreut.

Kirche San Niclà

Die historische Bedeutung der Kirche San Niclà

Es ist nicht Zufall, dass die kurz vor dem Jahre 1200 gebaute romanische Kirche mit halbrundem Chor von San Niclà dem Heiligen Christophorus geweiht wurde. Er war u. a. der Nothelfer der Schiffer und Brückenbauer. San Niclà liegt an einer uralten Strasse, wo der Inn zuerst durch eine Furt und, wahrscheinlich schon sehr früh im Mittelalter, über eine Brücke überquert werden konnte. Dass noch im ausgehenden Mittelalter der Talweg von Ramosch über Raschvella nach San Niclà führte, beweist das zum Teil noch an der Südwestfassade des Turmes erhaltene monumentale Christophorus Gemälde. Es wurde den Reisenden nur sichtbar, wenn sie diesen rechtsseitigen Talweg über Raschvella benutzten. Die Wappen, die neben die Darstellungen des heiligen Christophorus und des heiligen Abts Antonius gemalt wurden, gehören den Familien von Matsch und à Porta. Diese sind vermutlich zwischen 1490 und 1504 entstanden. Tatsächlich kontrollierten Familienmitglieder der von Matsch seit Langem Schlösser in der Region (Tarasp, Ramosch). Es ist bezeichnend, dass das Wappen der à Porta neben demjenigen der von Matsch steht. Die à Porta zählten zu den einflussreichsten Familienklans der Region (Quelle: Buch „Sichtbar heilig“ von Simona Boscani Leoni).

Als dann etwa um die Mitte des 15. Jahrhunderts der linksseitige Talweg durch Plattamala gebaut wurde, verlor die Kirche von San Niclà ihre regionale Bedeutung. In dieser Zeit wurde der Dachreiter durch den jetzigen Turm ersetzt, vermutlich damit die Leute der neuentstandenen Häuser von Strada das Geläute besser hören konnten. Dass die Kirche von San Niclà aber mindestens bis zum Bau der Kirche von Strada (1750) benutzt wurde, beweist das im Jahre 1718 eingebaute, noch gut erhaltene Schiffsgewölbe.

Im "Anzeiger für schweizerische Altertumskunde" 1876, geschrieben von Johann Rudolf Rahn aus Zürich, S. 717, steht folgendes geschrieben:

"Schleins, Unterengadin. Die weit unterhalb des Bergdorfes auf dem anderen (rechten) Innufer wenig oberhalb Strada gelegene Kirche S. Nicolaus ist heute in ein Bauernhaus verwandelt. An der S.-W.-Ecke des Schiffes, und theilweise in dasselbe hineingebaut, steht der schmucklose roman. Thurm, in den beiden oberen Geschossen mit je zwei gekuppelten Rundbogenfenstern versehen und mit einem niedrigen Zeltdache bedeckt. Die halbrunde Apsis an der Ostseite ist zum Theil zerstört und jetzt mit einem Satteldach versehen. 1874".

Um zu verhindern, dass die Kirche zu einem Ferienhaus oder etwas ähnlichem umgestaltet würde, gründeten einige initiative Leute aus der Region im Jahre 1982 die Stiftung pro Baselgia San Niclà, mit dem Ziel, die Kirche in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen, damit sie wieder als solche benutzt werden könne.

Das gesetzte Ziel wurde erreicht und es freut uns ganz besonders, dass seit 1987 in San Niclà regelmässig kirchliche wie auch kulturelle Veranstaltungen aller Art stattfinden.

Weitere Informationen unter www.san-nicla.ch